Markenvergleich: Neue Banknoten
Diese neue Banknote wünscht sich die Schweiz
Sechs kreative Konzepte treten derzeit nach einer ersten Vorauswahl an, um das Erscheinungsbild der nächsten Generation Schweizer Banknoten zu prägen. Die Neuromarketing-Unternehmensberatung Zutt & Partner hat untersucht, welches Design nicht nur rational gefällt, sondern auch emotional überzeugt – mit klaren Gewinnern und überraschenden Unterschieden.
Die Schweizerische Nationalbank hat verschiedene Konzepte für die nächste Generation Schweizer Banknoten vorgestellt. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren werden aktuell sechs Designs geprüft – von «Die Schweiz und ihre Höhenlagen» bis hin zu «Die Schweiz als Ökosystem». Im Rahmen einer Machbarkeitsanalyse werden nun technische, sicherheitsrelevante und gestalterische Aspekte beleuchtet.
Doch: Wie wirken diese Entwürfe auf das Schweizer Publikum – emotional?
Zutt & Partner hat mit dem EmoCompass® untersucht, welche Emotionen die neuen Banknoten im Unterbewusstsein auslösen und welche Gefühlsdimensionen sich Herr und Frau Schweizer von ihrem Geld wünschen.
Das Resultat zeigt:
Banknoten sollen zugänglich und nahbar, kraftvoll und selbstbewusst sowie wertig und sophisticated wirken. Keines der untersuchten Konzepte trifft den Wunsch perfekt – doch einige kommen dem emotionalen Ideal deutlich näher als andere.
Übersicht der sechs untersuchten Banknotenkonzepte B, G, H, J, K und L
So nahbar wirkt nur Konzept B
Für die Schweizerinnen und Schweizer soll Geld «zugänglich» und «nahbar» wirken: erkennbar, menschlich, mit Bezug zum eigenen Leben. Eine Banknote, die einfach verständlich ist und einladend wirkt statt distanziert.
In dieser Emotionsdimension führt Konzept B („Die Schweiz und ihre Höhenlagen“) mit 44.5 Punkten das Feld klar an. Seine offene Gestaltung, harmonischen Formen und klare Lesbarkeit vermitteln Wärme und Sympathie. Die Banknote wirkt einladend, nicht einschüchternd – man versteht sie auf den ersten Blick.
Mit deutlichem Abstand folgen Konzept K („Genius Loci“) mit 15.5 und Konzept J („Dialog“) mit 13.5 Punkten – beide wirken freundlich, erreichen aber nicht dieselbe emotionale Nähe.
Die eher abstrakt-technischen Designs – etwa G („Innovation und Tradition“), L („Die Schweiz als Ökosystem“) oder H („Gestein und Landschaft als Währung“) – schaffen diese Zugänglichkeit kaum. Hier überlagert die visuelle Komplexität das Gefühl von Nähe.
Wahrgenommene Zugänglichkeit und Nahbarkeit der Banknotenkonzepte: Konzept B wirkt am zugänglichsten und nahbarsten – deutlich vor K und J.
Wahrgenommene Kraft der Banknotenkonzepte: Konzept L wirkt am kraftvollsten – gefolgt von G und H.
Konzept L ist die kraftvollste Banknote
Power ist ein zweiter wichtiger Faktor: Geld steht auch für Leistung und nationale Kraft.
In dieser Kategorie dominiert Konzept L („Die Schweiz als Ökosystem“) mit 83.5 Punkten, dicht gefolgt von Konzept G („Innovation und Tradition“) mit 75 Punkten. Beide Designs bringen Dynamik, Energie und kraftvolle Gestaltungselemente mit, die Power signalisieren – etwa starke Farbkontraste, klare Linien oder dynamische Kompositionen.
Konzepte H („Gestein und Landschaft“) mit 36.5 Punkten und B mit 30.5 Punkten wirken zwar solide, aber weniger durchsetzungsstark. Die übrigen Konzepte bleiben deutlich dahinter.
Konzept H punktet bei der Wertigkeit
Neben Nahbarkeit und Power wünschen sich die Schweizerinnen und Schweizer, dass ihre Banknoten wertig, edel und durchdacht wirken.
Hier punktet Konzept H („Gestein und Landschaft als Währung“) mit 58.5 Punkten am stärksten – es vermittelt Kompetenz, Raffinesse und Tiefe. Auch Konzept K (35.5 Punkte) und B (31.5 Punkte) werden als hochwertig empfunden.
Die übrigen Entwürfe liegen mit teils deutlichem Abstand zurück.
Gerade in der Kombination aus Materialanmutung, Farbwahl und Motivik scheint das Zusammenspiel bei H besonders überzeugend: Gesteine, Mineralien und geologische Strukturen vermitteln buchstäblich «Wert».
Wahrgenommene Wertigkeit der Banknotenkonzepte: Konzept H wirkt am edelsten und durchdachtesten – vor K und B.
K und B bewegen emotional am stärksten
Neben der Frage welche Emotionen ein Design weckt, ist entscheidend, wie stark das Gehirn überhaupt reagiert – das sogenannte Emotionsvolumen. Ein hohes Emotionsvolumen bedeutet: Das Hirn wird stärker aktiviert, die Marke oder – in diesem Fall – die Banknote bleibt besser im Gedächtnis.
Hier zeigt sich: K und B liegen praktisch gleichauf (26.5 und 26 Punkte). Dahinter folgen G (21), H (18), J (16) sowie L (15.5).
Die Konzepte K und B profitieren von klaren visuellen Ankern, hoher Wiedererkennbarkeit und einer vertrauten Farbwelt – sie «berühren» am stärksten.

Gesamtes Emotionsvolumen der Banknotenkonzepte: Konzepte K und B lösen am meisten Emotion aus.
Fazit: Emotionale Siegerin ist Konzept B
Wenn man die Rankings aller Emotionsdisziplinen – Nahbarkeit, Kraft, Wertigkeit und Emotionsvolumen – zusammenführt, ergibt sich folgende Gesamt-Rangliste:

Gesamtrangliste der Banknotenkonzepte: Konzept B überzeugt emotional am stärksten – vor K, G und H.
Was letztlich in den Umlauf kommt, hängt jedoch nicht nur vom emotionalen Wunschbild ab. Auch Sicherheitsmerkmale, Druckverfahren und Fälschungsschutz spielen zentrale Rollen in der Machbarkeitsanalyse.
Eines ist aber klar:
Banknoten sind mehr als nur Zahlungsmittel – sie sind emotionale Symbole einer Nation.
Fazit in Kürze
– Banknoten sollen nahbar, kraftvoll und wertig wirken.
– Kein Konzept trifft das Ideal vollständig, doch B kommt ihm am nächsten.
– Die emotionale Wirkung entscheidet mit, ob eine Banknote als repräsentativ empfunden wird.
Detailresultate, Interpretationen oder weitergehende Informationen zur Studie erhalten Sie im Rahmen eines Workshops.

Die Resultate basieren auf einer qualitativen EmoCompass®-Befragung im Oktober 2025, durchgeführt von der auf Neuromarketing spezialisierten Unternehmensberatung ZUTT & PARTNER in Bubikon im Zürcher Oberland. Analysiert wurden die ermittelten Gemütsbewegungen von 100 (=theoretische Sättigung erreicht) in der Deutsch- und Westschweiz lebenden Personen. Die Befragung erfolgte in online geführten Einzelinterviews – komplett nonverbal über neuropsychologisch codierte Muster. Die Arbeit mit abstrakten Farben und Formen ermöglicht das Erschliessen der Emotionen auf tiefem individuellem Assoziationslevel und fast unter Ausschluss von Kognition (rationalem Denken) und von reinen Likes und Dislikes. Es werden für die Methodologie die Erkenntnisse aus der Neurologie wie Synästhesie, patchworkartiges Arbeiten des Hirns sowie Fuzzy Logic genutzt.











